Wenn alles funktioniert, auch der Compurverschluss, dann könnte man sich eine 4x5" Halterung basteln. Und hat eine kleine Fachkamera!
Ohne der 100 Jahre alten Technik allzu nahe treten zu wollen, würde ich mir so ein Vorhaben lieber zweimal überlegen. Der Vorteil einer Laufbodenkamera ist, dass sie kaum Platz im Reisegepäck einnimmt, wenn der Gentleman in die Kolonien reist. Ich habe die Kamera nicht mehr so im Detail in Erinnerung, aber die Rückwand wird da meist in eine einfache Nut eingeschoben. So etwas zum Beispiel auf eine Graflex Montierung umzubauen, würde von der Originalkamera nicht viel übrig lassen.
Ich sehe raziglas noch nicht im Großformatlager, aber wenn wir geduldig weiter daran arbeiten, kann das ja noch werden. Der ideale Einstieg wäre hier meiner Einschätzung nach eine gebrauchte Cambo SC. Die gibt es so um die 200 Euro. Die nimmt sowohl Planfilm- und Rollfilmrückteile auf und wären die Polaroid Planfilme noch verfügbar, könnte man auch die verwenden. Das Erlernen der Verstellung geht mit kaum einer anderen Kamera so gut, weil man keine Verstellgetriebe hat, sondern wirklich alles per Hand verstellen muss und die unmittelbare Rückmeldung hat, was links, rechts, rauf, runter, Kippen und Drehen bewirkt.
Von der Welta könnte man allenfalls das Objektiv im Verschluss übernehmen. Eine leere Platine mit Bohrung 00 oder 0 wäre einmal der Einstieg. Plus vermutlich die Bohrmaschine, denn ich gehe davon aus, dass das damals verschraubt wurde. Dazu eine Rollfilmkassette 6x9 oder 6x12 mit einem Schwarzweißfilm und dem Retrolook steht nichts mehr im Wege. Farbe könnte eigenwillig aussehen, weil diese Objektivgeneration weder vergütet, noch farbkorrigiert war. Was wiederum mit der leider nicht mehr zur Verfügung stehenden Polaroidoption interessante Effekte ermöglicht haben könnte.
Natürlich gibt es auch im Lager der Laufbodenkameras interessante aktuelle Optionen, aber da ist das Gebrauchtangebot im unteren dreistelligen Bereich deutlich weniger üppig als bei den Studiokameras.