Als nächstes war ich in Xiamen (厦门), einer Küstenstadt ungefähr auf halber Höhe zwischen Shanghai und Hongkong. Während der Kolonialzeit war es als Amoy bekannt.
Ich finde dass es ein etwas tropisches Flair hat, mit Palmen die in der Stadt verteilt stehen.
Eine Attraktion dort ist die vorgelagerte Insel Gulangyu (鼓浪屿). Als China noch größtenteils der Außenwelt verschlossen war, ließen sich dort Ausländer nieder, um Handel zu betreiben.
So gibt es dort heute noch Kolonialarchitektur zu bestaunen, aber auch einen botanischen Garten und einen guten Blick auf das moderne Xiamen.
Vom Festland aus fahren regelmäßig Fähren, aber man muss sich etwas umständlich mit dem Reisepass ein Ticket für eine bestimmte Uhrzeit kaufen.
Deswegen machte ich mich zusammen mit einem anderen Reisenden vom Hostel morgens recht früh auf den Weg, damit wir definitiv noch ein Ticket bekommen.
Als uns dann noch einiges an Zeit bis zur Abfahrt blieb, haben wir ein typisch chinesisches Frühstück in einer kleinen Garküche, die von einem alten Mann betrieben wird, eingenommen: Baozi (包子).
Das sind gedämpfte, runde Teigtaschen aus einem Hefeteig, die mit Fleisch oder Gemüse gefüllt sind.
Gulangyu selber ist tatsächlich sehr schön anzuschauen und definitiv einen Besuch wert.
Im Schatten
超市 (Supermarkt)
Villa
Auf in den Hafen
In Xiamen war ich auch mal wieder bei Heytea (喜茶), einer Kette für Bubbletea. Bubbletea ist in Asien ziemlich beliebt und zeichnet sich dadurch aus, dass der Tee Kugeln aus Stärke beinhaltet.
Da gibt es mittlerweile alle Formen und Farben; mein Lieblings"tee" war Mangotee mit echten Mangostücken und Frischkäse oben drauf. Heytea ist, wenn ich es richtig verstanden habe, ein Premiumanbieter aber sehr beliebt - dementsprechend waren in den Geschäften immer ziemlich lange Schlangen.
Die Stimmung und das Hostel in Xiamen haben mir sehr gut gefallen, sodass ich beschloss, noch ein paar Tage länger zu bleiben.
Das habe ich dafür genutzt, zusammen mit einem anderen Reisenden aus dem Hostel einen Ausflug zu den Rundhäusern (土楼) der Hakka (einer Minderheit) zu unternehmen. Diese Häuser wurden aus Lehm gestampft, sind rund mit einem großen Innenhof und bieten mehreren Familien Platz.
Aus irgendeinem Grund haben wir uns dazu entschieden, nicht die geführte Tour mit dem Bus von Xiamen aus zu unternehmen, sondern uns es auf eigene Faust anzuschauen. Dafür sind wir zunächst mit dem Zug zur nächst größeren Stadt gefahren - das war noch kein Problem. Auch den Bus, der zum Touristenzentrum gefahren ist, haben wir noch gefunden, nachdem wir alle Taxifahrer und alten Frauen, die uns lokal angebaute Bananen verkaufen wollten, abgewehrt hatten. Dann wurde es aber etwas schwieriger. Am Ticketschalter kauften wir die Eintrittskarten für die "scenic region", die auch den Bustransfer beinhalteten. Ein Bus fährt immer dann, wenn genügend Leute zusammen sind. Zum Glück wartete schon eine kleine Reisegruppe aus Beijing. Allerdings war es etwas schwierig zu verstehen, was uns der Busfahrer sagen wollte. Der andere Reisende konnte wie ich auch nur Basis-Mandarin sprechen.
Der Busfahrer hat dann zu der altbewährten Taktik gegriffen und sich einfach immer lauter wiederholt, bis er fast geschrien hat.
Letztlich haben wir dann mit Hilfe der Übersetzungsapp eines mitreisenden Jugendlichen verstanden, dass der Busfahrer wollte, dass wir schön bei der Reisegruppe bleiben. An sich kann man wohl jeden Bus nehmen der kommt - allerdings war an dem Tag nicht so viel los, und hätten wir den Bus verpasst, hätten wir Probleme gehabt, wieder zurück zu kommen. Nachdem das geklärt war, wurden wir mit tollen Anblicken belohnt - meiner Meinung nach zurecht UNESCO Weltkulturerbe.
Nicht nur rund
Weg hinunter
Im Innenhof
Innenhof II
Mittagessen
Innenhof III