Wichtige Komponente: Der Einfluss des Wetters
Wie versprochen kommt hier der zweite Gastbeitrag zum Thema Nachtfotografie, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Prophoto.
Fotowetter ist vom Prinzip her immer, egal ob Sonnenschein, ob es stürmt oder schneit. Man kann immer losziehen. So wie sich die Darstellung der Motive im Tagesverlauf jedoch ändert, hat auch das Wetter einen großen Einfluss auf den Kontrast sowie die Farbgebung, wenn in der Nacht fotografiert wird. Um zu perfekten Nachtimpressionen zu gelangen, bedarf es dementsprechend neben dem passenden Motiv vieler Zutaten auf dem Weg zum Bilderfolg. Die Kameraausrüstung und deren Beherrschung spielt ebenso eine Rolle wie die Affinität für das kreative fotografische Spiel, die Experimentierfreude, Geduld, Ausdauer und die passenden Rahmenbedingungen wie das Wetter. In welcher Art und Weise der Einfluss des Wetters in der Nacht ausfällt hängt davon ab, ob man in der beleuchteten Stadt oder in der sternendurchfluteten Landschaft unterwegs ist.
Urbane Regionen
Wie man weiß, sind die Kontraste zwischen ausgeleuchteten Arealen und der sie umgebenden Finsternis groß, wenn nicht sogar extrem. Je nach Wetterbedingungen kommt mit dem Himmel noch ein weiterer Kontrast hinzu, der große Auswirkung auf die gesamte Bildwirkung hat. Als Fotograf hat man es – wie meist – in der Hand, denn man muss nur das Wetter im Blick haben.
Im Prinzip ist es so, dass bei wolkenlosem Himmel die für den Himmel erforderliche Belichtungszeit deutlich länger ausfällt als für die künstlichen Lichtquellen. Um diese Kluft zu reduzieren ist es ratsam, bei Vollmond oder wenn der Mond recht hoch am Himmel steht zu fotografieren. Zwar ist der Mond nicht so hell, dass er direkten Einfluss auf das Motiv hätte, aber er macht den Himmel heller und das wirkt sich auf den Farbton aus. Ist der Himmel mit Wolken verhangen, so reflektieren diese das Licht vom Boden. Der gesamte Motivkontrast verringert sich dadurch und der Himmel bekommt etwas Farbe. Wie der Farbton ausfällt, hängt von der dominanten Lichtquelle in der näheren Umgebung ab. In der Regel ergibt sich jedoch eine Kombination aller Lichter einer Stadt.
Schaut man sich im Netz um oder die Wettbewerbsbeiträge zu „Blende“, dem bundesweit größten Fotowettbewerb für Amateurfotografen, an, so ist der Farbton des Himmels oftmals violett. Die Intensität hängt von der Wolkenhöhe, der Art des Lichtes in der Umgebung sowie von der Gesamtintensität des Lichtes ab. Ist der Himmel wolkenlos, dann präsentiert er sich meist tiefschwarz in den Aufnahmen, was mitunter die Bildwirkung herabsetzt. Soll ein tiefschwarzer Himmel umgangen werden, dann sollte bei bewölktem Himmel oder in einer klaren Vollmondnacht fotografiert werden.
Landschaft
Sind die Nächte in Landschaften ohne künstliche Lichtquellen klar, dann sind die Belichtungszeiten für den Himmel und den Boden nahezu gleich. Die Belichtungszeit hängt von dem Licht ab, das vom Boden ausgeht. Ist der Himmel bewölkt und geht somit nahezu kein Licht vom Boden aus, dann wird der Himmel hell bis „weiß“ und der Vordergrund dunkel mit wenig Lokalkontrast abgebildet. In der Regel fehlt es diesen Aufnahmen an Wirkung.
Ändern kann man dies, indem man den Vordergrund durch Lichtmalerei aufhellt. Ein dramatisches Bild erhält man, indem man die Kamera so ausrichtet, dass die Wolken bestmöglichst im rechten Winkel zur Bildebene stehen. Sind sie parallel zur Bildebene, kann wieder ein weißer Himmel das Resultat sein, weil die Wolken verwischen.
„Blende“ – Der Fotowettbewerb für Fotobegeisterte jeden Alters
„Blende“ ist der Wettbewerb für Fotobegeisterte aller Altersgruppen. Seit Jahrzehnten ist „Blende“ ein Trendbarometer für den Stand der Fotografie und damit ein wichtiges Zeitdokument. Die jährliche Gemeinschaftsaktion von Tageszeitungen und der Prophoto GmbH begeistert Teilnehmer, Veranstalter und Bildgenießer gleichermaßen.
„Blende“ bietet allen Amateurfotografen ein Forum und die große Chance, ihre Schaffenskraft zum Besten zu geben. Dazu gehört auch, mit Gleichgesinnten zu den thematischen Vorgaben in den Wettstreit zu treten. Dabei wachsen die Teilnehmer über sich hinaus und geben Zeugnis über ihr kreatives fotografisches Potential. Ihre Bilder sind allesamt fotografisch konservierte Augeneindrücke, die durch ihre Teilnahme an „Blende“ zudem den Raum der privaten Betrachtung verlassen und den öffentlichen Schauplatz betreten. Nur die Präsentation der „Blende“-Bildeinsendungen in den Galerien auf der Homepage von Prophoto erscheint ausbaubar. Deshalb zeigt Prophoto – vielfach mit Unterstützung der „Blende“-Fotografen – auf, was notwendig ist, um zu so sehenswerten Aufnahmen zu gelangen. Damit soll nicht zum Kopieren inspiriert werden, sondern motiviert werden zum eigenen Spiel mit Zeit und Blende.