Der, der das Licht sucht…
Den ersten „WOW – Effekt“ hatte ich beim Auspacken dieses Buches. Ein großes, schweres Format sorgt dafür, dass die fantastischen Landschaftsfotografien von Stefan Forster richtig zur Geltung kommen.
Ganz genau hat das Buch ein Gewicht von 2,2 kg und ein großartiges Format von 25 x 32 cm. Auf 264 Seiten werden 180 Farbfotografien von den „Inseln des Nordens“ gezeigt: Island, Grönland, Norwegen und die Färöer. Ein Muss also für alle Fotografiebegeisterten, die den Norden lieben!
Das Buch lässt sich, im Hardcover gebunden, wunderbar durchblättern und einmal damit hingesetzt, fühle ich mich entführt in die Welt der Feen und Trolle, des ewigen Eises, der beeindruckenden Fjorde und der grünen Felsen.
Die Fotos werden in Deutsch und Englisch beschrieben.
Der Autor
Auf der Website des Verlages lese ich über den Autor: „Stefan Forster, geboren 1986 in der Schweiz, verdient seinen Lebensunterhalt seit mehr als 14 Jahren mit Landschafts- und Tierfotografie. Seit 2013 arbeitet er parallel dazu als Drohnenpilot und Kameramann für namhafte internationale TV-Sender.“
Der Inhalt
„Meine Geschichte“ heißt so auch das erste Kapitel des Buches, in dem sich Stefan Forster vorstellt und seine „Philosophie“ der Fotografie erläutert. Sein Anliegen ist es, die Natur so zu zeigen, wie sie ist und sie nicht durch Bildbearbeitung zu verfälschen. „Mein Beruf ist es, das Licht zu suchen.“ Und so gibt er uns einen kleinen Einblick, welchen Aufwand es bedeutet, diese Aufnahmen machen zu können. Einen Spot besucht er wieder und wieder, bis das perfekte Licht vorhanden ist und das gewünschte Foto „in den Kasten“ kann.
Unglaublich, welch einsame Gegenden er über lange Zeit hinweg erwanderte, entdeckte und die Bilder seiner Abenteuer für uns festhielt, um uns atemberaubende Landschaften zugänglich zu machen, die man eben nur sehen kann, wenn man die entsprechenden Strapazen und Entbehrungen auf sich nimmt.
Und so lese ich bei teNEUES, dass Stefan Forster für die Aufnahmen dieses Buches über 80 Reisen in 14 Jahren durchführte, dabei hunderte Kilometer allein mit schwerem Gepäck und ebenso schwerer Fotoausrüstung zurücklegte. Wirklich beeindruckend!
Nach dem ersten Kapitel werden in folgender Reihenfolge die Inseln vorgestellt:
- Island
- Grönland
- Norwegen
- Färöer
Jeweils zu Beginn jedes Kapitels gibt der Autor seine Eindrücke zu der jeweiligen Insel wieder und stellt deren Besonderheiten kurz vor. Aus seinen Worten spricht die Liebe zu diesen Regionen, seine Liebe zur Natur. Und immer wieder klingt auch an, wie wichtig ihm der Schutz dieser Natur ist. Eindrucksvoll zum Beispiel seine Erzählung, dass das Moos in Island Jahrzehnte braucht, um sich zu regenerieren, wenn Menschen darüber laufen oder sogar mit dem Auto darüberfahren. Reifen- und Fußspuren haben so für eine gefühlte Ewigkeit der Natur Schaden zugefügt.
Atemberaubend die Landschaftsaufnahmen, die sich oftmals über Doppelseiten erstrecken – ganz ohne Text. Wunderbar, dass diese großformatigen Ansichten dann am Ende eines Kapitels in einem Index noch einmal in klein erscheinen, mit den jeweiligen Seitenzahlen und Erläuterungen dazu. So kann man die Fotos zuerst in Ruhe genießen und sich dann noch die entsprechenden Informationen holen.
Mich persönlich sprechen auch die zahlreichen Drohnenaufnahmen an, welche die Landschaften, zum Beispiel das Hochland von Island, die Eisberge in Grönland, die Fjorde in Norwegen und die grünen Felsen der Färöer besonders zur Geltung bringen.
Und nicht nur Landschaften gibt es zu bestaunen. Auch seine zahlreichen Begegnungen mit Tieren finden sich im Buch wieder, ob nun Islandpferde, Moschusochsen, Seeadler oder Papageientaucher. Ganz besondere Aufnahmen von Tieren, die etwas ganz Besonderes in ihrer Region sind.
Am Ende des Buches gibt Stefan Forster noch ein paar handwerkliche Tipps zu seiner Fotografie.
Ab Seite 248 heißt es „Der Weg zum guten Bild“. Ab Seite 252 gibt er uns in „Die Welt von oben“ noch Informationen zur Drohnenfotografie. Hier beschreibt Forster eindrucksvoll, welchen technischen Fortschritt die letzten Jahre mit sich brachten, weist aber auch auf die zunehmende Störung durch Drohnen hin.
Um „Reisen und Schlafen“ geht es ab Seite 256. Was gibt es zu beachten beim Übernachten in der freien, oft unwirtlichen Natur? Hier gibt der Autor viele Tipps.
Zum Schluss geht Stefan Forster noch auf eine Herzensangelegenheit ein und beschreibt sie ab Seite 260 als „Verschwiegene Orte“. Lassen Sie sich überraschen!
Auf Seite 263 findet sich dann noch eine Kurzbiografie des Autors und auf der letzten Seite dann das Impressum.
Fazit
Alles in allem ein Bildband, der mich mit seinen eindrucksvollen Fotos genauso fasziniert wie begeistert hat! Unglaublich, was dieser schöne Norden für eine Natur bereithält. Unglaublich, dass es Stefan Forster gelungen ist, sie einzufangen und festzuhalten.
Die Daten
Stefan Forster. Inseln des Nordens erschien am 15. April 2020 im Verlag teNEUES. 264 Seiten, 180 Farbfotografien, 25 x 32 cm, Hardcover.
ISBN: 9783961712540
Preis: 39,90 Euro
Rezension: Iris Schneider
Bewertung
Bildnachweis:
Cover: © Inseln des Nordens von Stefan Forster, erschienen bei teNeues, € 39,90, www.teneues.com
Fotos: © 2020 Stefan Forster. All rights reserved