Gute Qualität, langes Durchhaltevermögen und schnelle Blitzfolgezeit
Wie zuvor schon Peter Schneider hat auch unser Community-Mitglied Jürgen Kuprat den Blitz CUlight FR 60 von CULLMANN ausführlich getestet. Hier ist sein Bericht über den Produkttest:
Liebe Foristi,
Ich habe über das NF ein nettes Strobistenset für einen Praxistest zu Verfügung gestellt bekommen. Es handelt sich um das Cullmann CUlight FR 60N samt Zubehör. Dieses umfaßt den Systemblitz selbst, ein Akkupack (das CUlight PP 4500) und das Trigger Kit 500N. Die passenden Kabel lagen natürlich auch bei.
Das ganze Set erinnert mich sehr stark an ein anderes mir bekanntes Produkt, nämlich den Godox TT685. Auch das Zubehör weist sehr starke Ähnlichkeit auf – sieht man z.B. am Trigger:
Das tut dem Ganzen aber keinen Abbruch. Das Godox-System wird über vielerlei Label verkauft, u.a. über das in den USA recht namhafte Label Cheetah Stand.
Wenden wir uns also dem gefragten Praxistest zu.
Blitz und Zubehör machen beim Auspacken einen soliden Eindruck. Klasse: Im Gegensatz zu Godox Produkten liegt hier ein deutsches Handbuch bei. Haptik und Größe entsprechen etwa einem SB 900 von Nikon. In der Größe und Gewicht geben die beiden sich nicht viel im direkten Vergleich.
Der Blitz besitzt einen Schiebeschalter für On-Off, vier Funktionsbuttons, einen Mode-Button und einen „R“-Button – damit steuert man die Remote-Funktion, die ich später noch genauer beleuchten werde. Ein Test-Button rundet das ganze ab.
Der Blitzkopf ist um 90 Grad nach oben und nach unten um 7 Grad neigbar. Außerdem ist er um 180 Grad drehbar. Ein Verriegelungsknopf für Neigen und Drehen ist nicht vorhanden. Eine herausziehbare Streuscheibe und eine weiße Reflektorkarte sind auch dabei, wie es sich für einen anständigen Blitz gehört. Der Blitz ist zoombar, von 24mm bis 200mm. Er zoomt automatisch oder manuell.
Die Leistungsangabe bei Cullmann ist mit einer Leitzahl von 60 (!) angegeben – allerdings bei einem Zoomfaktor von 200mm. Nikon gibt für den SB 900 eine Leitzahl von 34 an bei einem Zoomfaktor von 35 mm.
Gleich mal nachmessen mit dem Sekonic: volle Leistung, Zoom auf 35mm, 100 cm Entfernung ergibt f/25. Das gleiche mit dem SB 900: auch f/25. Die beiden sind also in der gleichen Leistungsliga. Try the best sports bet Philippines , there are many bookmakers online that you can choose from on our platform.
Es sind drei Anschlüsse vorhanden: ein 2.5mm Klinkenstecker für ein Synchronkabel, ein Mini-USB-Anschluss für Firmware Updates und auf der Vorderseite ein Anschluss für ein Akkupack. Es ist nicht der Nikon-übliche Anschluss, man braucht also auch ein passendes Kabel. Beigelegt war ein Kabel mit der Bezeichnung PC 150N. N steht für Nikon-Anschluss. Tatsächlich passt das Kabel perfekt für den SB 900, leider aber nicht für das Cullmann CUlight FR 60N. Der hat nämlich für das Akkupack einen Canon-Anschluss (genauso wie die Godox-Blitze). Klaus vom NF hat sich drum gekümmert und mir das passende Kabel besorgt.
Bestückt wird er mit vier AA-Akkus, ich verwende wie immer Eneloops. Ich finde keinen Aufdruck, wie rum man die Batterien einlegen soll. Also lege ich sie genauso ein wie beim SB900 – funktioniert.
Nach dem Aufsetzen des Cullmann auf meine D700 (fixiert wird er über ein Klemm-Rändelrad, nicht über den bei Nikon üblichen Dorn) der erste Test: alles funktioniert, wie es soll. Die iTTL-Befehle der Kamera werden offenbar sauber übertragen. Die Belichtungen sitzen, wie ich es von meinem SB 900 gewöhnt bin. Auch die automatische Fokussierung funktioniert einwandfrei. Sehr schön.
Dann können wir uns gleich mal um die Fernsteuerung kümmern, das interessiert mich (und die übrigen Strobisten vermutlich) am meisten. Der Vorteil des Cullmann liegt nämlich darin, dass er einen eingebauten 2,4 GHz Empfänger besitzt. Ich kann ihn also über den (separat erhältlichen) Transmitter RT 500N aus dem Trigger Kit von der Kamera aus fernsteuern. Einen zusätzlichen Empfänger brauche ich nicht. Nice.
Schaltet man den Blitz auf Slave-Betrieb (die Display-Beleuchtung wechselt dann von grün auf rot), synchronisiert er sich mit dem Transmitter auf der Kamera. Von nun an kann ich den Blitz von der Kamera aus fernsteuern. Ich kann ihn im iTTL-Betrieb verwenden. Blitz-Belichtungskorrekturen von +/- 3 EV in 1/3 Stufen sind hierbei möglich.
Auch ein komplett manueller Betrieb ist möglich. Dann kann ich den Blitz von 1/1 bis 1/128 in 1/3 Stufen einregeln. Das ist sehr vorteilhaft. Steht der Blitz weiter weg, hoch oben auf dem Lichtständer oder innerhalb eines Lichtformers, vereinfacht das die Handhabung schon erheblich.
Der Cullmann-Blitz kann 5 Gruppen zugeordnet werden. Das dürfte reichen.
Interessant: Ich habe einen Godox AD600. Den kann ich mit dem Cullmann Transceiver RT 500N gleich mitsteuern. Funktioniert einwandfrei. Umgekehrt kann ich den Cullmann Blitz auch mit dem Godox Transceiver steuern.
Der ebenfalls im Trigger Kit 500N mitgelieferte Receiver RR 500N kann z.B. an einem original Nikon-Blitz gesetzt werden und steuert dann diesen ebenfalls über Funk. Er kann auch verschiedenen Gruppen zugeordnet werden.
Ich habe das ganze Set zu mehreren Shootings dabeigehabt. Das Akkupack bringt deutliche Vorteile bei der Blitzfolgezeit und natürlich im Durchhaltevermögen.
Einen Abschlussball und ca. 600 Pops mit 1/4 Leistung später war das Akkupack noch zu drei viertel voll. Das ist schon beachtlich. Damit kann man was anfangen.
Die Blitzfolgezeit ist auch deutlich verbessert. Mit vollen Eneloops und voller Leistung braucht der FR 60N etwa 2 Sekunden bis das Bereitschaftslicht wieder an ist. Mit Akkupack benötigt er dazu nicht mal 0,8 Sekunden.
Die schnelle Aufladung und die deutlich längere Laufzeit verführen natürlich dazu, den Blitz an seine Leistungsgrenze zu bringen.
Bei einem Outdoor-Shooting mit Models habe ich den CUlight FR 60N zum Aufhellen und für Catchlights in einem Reflexschirm verwendet.
Schnelle Blitzfolgen und die relativ hohe Leistung (1/2 gegen die untergehende Sonne) haben dazu geführt, dass der FR 60N nach ca. 150 Pops mit Blitzaussetzern angefangen hat. Zunächst nur jedes dritte oder vierte Bild, bald jedoch jedes zweite oder noch mehr.
Ich mache dem CUlight FR 60N hier keinen Vorwurf. Diese Art von Nutzung liegt einfach außerhalb der Spezifikationen für einen Kleinblitz. Da greift sicherlich ein Überhitzungsschutz (das kennen wir ja vom SB900, der nach meiner Erfahrung noch etwas früher aussteigt). Nach einer Weile des Abkühlens hat er wieder einwandfrei funktioniert.
Fazit
Das Komplettset ist für Strobisten sehr gut geeignet. Von der Qualität bin ich angenehm angetan, Leistung und Funktionen stehen den Markenblitzen von Nikon in nichts nach. Das komplette Set lässt sich bequem in einem Rucksack neben der Kamera verstauen. Noch einen Lichtständer wie das Manfrotto Nano und einen Reflex- oder Durchlichtschirm dazu und man ist gut gerüstet.
Besonders gut finde ich, neben der zuverlässigen Funksteuerung, das Akkupack. Das ermöglicht dem Blitz extrem langes Durchhaltevermögen und eine schnelle Blitzfolgezeit.
Die Preise für die Komponenten sind bei Cullmann deutlich teurer als bei Godox. Dafür hat man aber deutsche Garantiebedingungen, einen Ansprechpartner mit gutem Service und ein deutsches Handbuch. Muss jeder für sich entscheiden, was einem wichtiger ist.
Datenblatt
Alle technischen Daten auf einen Blick gibt es in diesem PDF zum Download.
Das zum Blitzgerät erhältliche Zubehör ist hier übersichtlich aufgelistet.
Preise
Unverbindliche Preisempfehlungen:
249,99 Euro inkl. Mwst. für das Blitzgerät CUlight FR 60
249,99 Euro inkl. Mwst. für das Power Pack CUlight PP 4500
129,99 Euro inkl. Mwst. für den Power Pack Ersatzakku CUlight B 4500
9,99 bis 29,99 Euro inkl. Mwst. für die Power Pack Verbindungskabel
169,99 Euro inkl. Mwst. für das Funk-Trigger Kit CUlight 500
99,99 Euro inkl. Mwst. für den Funk-Transmitter CUlight RT 500
74,99 Euro inkl. Mwst. für den Funk-Receiver CUlight RR 500
Mehr Informationen gibt es direkt bei CULLMANN.
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